Mittwoch, 18. November 2015

Gebet im Nationalsozialismus


In der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele religiöse Begriffe sprachlich verändert oder umgedeutet. Menschen und Taten sollten durch den Bezug zum Religiösen in ein positives Licht gerückt werden.

Händchen falten, Köpfchen senken
und an Adolf Hitler denken,
der uns gibt das tägliche Brot
und uns führt aus aller Not.
(Vgl. J. Makowski: Manipulierte Sprache)

Dieses Gebet erinnert stark an das Vaterunser:

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Das Gebet aus dem Nationalsozialismus sagt aus, dass man im Gebet an Hitler denken soll statt an Gott. In Hitler soll der „neue Gott“ gesehen werden.
Wenn man Hitler „anbetet“, führt er die Menschen aus der Not heraus.
Ganz im Gegenteil meint das Vaterunser, dass Gott Menschen aus der Not hilft, ihre Schuld vergibt und das der Mensch anderen Menschen verzeihen soll.
Die beiden Gebete haben das Ziel etwas Höheres anzubeten, aber im Vaterunser betet man zu Gott und im Gebet der Zeit des Nationalsozialismus betet man zu Adolf Hitler.