Mittwoch, 25. November 2015

Die Hitlerjugend

Die Hitlerjugend wurde 1926 gegründet. Nach 7 Jahren zählte sie 100.000 Mitglieder. 1934 ist die Hitlerjugend zu einer regelrechten Massengruppe, mit 3,5 Millionen Jugendlichen geworden.
Im Jahre 1936 wurde die Hitlerjugend verpflichtend für Jungen und Mädchen die zwischen 10 und 18 Jahre alt waren.
Ziel des NS-Staates war es, Mädchen und Jungen zu treuen Gefolgsleuten zu erziehen. 
Ein Zitat aus einer Rede Hitlers 1938: „Es wird eine Jugend heranwachsen, vor der sich die Welt erschrecken wird. Eine gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend will ich.“

Aber wieso ausgerechnet die Jugend?
1.Die Kinder und Jugendlichen sind unwissend und deshalb leisten sie weniger Widerstand.
2.Hat man sie erst einmal so geprägt, besitzt man die Kontrolle und Macht über die Kinder.

Viele Jugendliche waren begeistert, da die Hitlerjugend viele Aktivitäten und Abwechslung bot. Doch die Veranstaltungen fanden häufig an Wochenenden statt, also hatten die Kinder immer weniger Kontakt zu den Erwachsenen, die deswegen weniger Einfluss hatten.
Doch nicht alle Kinder waren für die Hitlerjugend. Manche störten die politischen oder militärischen Gedanken und Ziele, oder sie fühlten sich in ihrer Freiheit eingeschränkt.
„Edelweißpiraten“,“Meuten“ oder „Swingjugend“ wurden die Leute bzw. Gruppen bezeichnet, die ihre Meinung und ihre Gedanken öffentlich zeigten. Sogar an Widerstandsaktionen haben sich diese Jugendlichen beteiligt.
Wenn Eltern und Lehrer die Swing-Jugend unterstützten, wurden sie in ein Konzentrationslager gebracht und ihnen wurde das Vermögen weggenommen. 

Der Unterricht in den Schulen war eine reine Kriegsverherrlichung und viele begeisterte Lehrer traten der NSDAP bei. Als Lehrer sich gegen die NSDAP und diesen Unterricht weigerten, wurden sie versetzt.  Die Klassenräume wurden mit Hitlerbildern und Hakenkreuzen geschmückt.
Morgens begrüßte man sich mit dem Hitlergruß oder aber es wurde eine Flagge mit dem Hakenkreuz gehisst. Die Schulbücher handelten von Krieg, Soldaten und Gewalt. Im Sportunterricht wurde Beispielsweise das Handgranaten werfen geübt und auch Schießen war an der Tagesordnung. 
Auch in den Unterrichtsfächern wie Mathe, Biologie, Deutsch, Geschichte und Erdkunde wurden die Lehrpläne geändert, wie folgende Beispiele zeigen:
- Mathematik: Wie viele Quadratkilometer können zehn derartige Flugzeuge in Brand setzen, wenn sie in seitlichen Abständen von fünfzig Metern fliegen? Wie viele Brände entstehen dabei, wenn ein Drittel der Abwürfe Treffer sind und dann wieder ein Drittel zündet?
- Deutsch: „Der Jude bildet keine Rasse für sich, sondern er ist ein Abkömmling der asiatischen und der orientalischen Rasse. Man wird noch nie einen arbeitenden Juden gesehen haben, denn dieser ist nur bestrebt, seinem Mitmenschen, dem Nichtjuden, das schwer verdiente Geld abzugaunern. Die Juden sind die übelsten Kriegshetzer der Welt. Sie hetzen Völker in den Krieg, um ihre dunklen Geschäfte mit Rüstungsartikeln treiben zu können. Sie hatten das deutsche Volk in den Abgrund gewirtschaftet. Diese Zeit ist vorbei. Sie werden immer Volksfeinde des nationalsozialistischen Staates bleiben; denn die Juden sind unser Unglück!“

Neben den öffentlichen Schulen gab es auch NS-Eliteschulen. Auf die „Adolf-Hitler Schulen“ und die „Nationalpolitischen Erziehungsanstalten“(NAPOLA) konnten arische und gesunde Jungen kommen, die eine Aufnahmeprüfung bestanden. Hierbei wurde Wissen, Gesinnung, Mut, Gefolgstreue und Sportlichkeit getestet. Der Unterricht an den NS-Eliteschulen bestand aus Geländesport, Rudern, Schwimmen, Fechten, Reiten, Auto-und Motorrad fahren.
Das Ziel war kräftige, furchtlose Soldaten zum „bedingungslosen Einsatz“ zu formen.

Bund Deutscher Mädel (BDM):
Der Bund Deutscher Mädel wurde 1930 gegründet. Der BDM-Dienst war laut Erzählung „inhaltslos“. 
Dort wurden Listen geführt, Liedtexte geübt und Beiträge einkassiert.
Statt des Konfirmandenunterrichts bzw. der Kirche musste man zum Dienst. Wenn man sich weigerte, wurde man ausgeschlossen und es wurde eventuell auf dem Marktplatz veröffentlicht.


„Wir Jungmädel aus der Hitlerjugend gehörten zusammen, waren eine Elite innerhalb der deutschen „Volksgemeinschaft“(…) Und deshalb machte ich auch alles mit, was mir weniger Spaß brachte.(…) Ich nahm mir einfach vor, alles schön zu finden-und ich habe mich in dieses Gefühl hineingesteigert, bis ich es selbst glaubte."
    
Kein BDM-Dienst:
Diejenigen, die nicht zum Dienst gingen, mussten Samstags zur Schule. Dort gab es nur Behelfsunterricht, wie beispielsweise Zeichnen. Die Schule sagte sie seien „liberal“.

Anfang 1945 kam der Befehl, dass sich alle Jugendlichen nach Schleswig-Holstein zu melden hätten. Doch viele blieben zu Hause, da sie glaubten das Ende in Sicht zu sehen. 
Noch in diesem Jahr wurden die Jugendlichen von den Nazis in Panzerjagdkompanien eingeteilt und mit Panzerfäusten ausgestattet.

Noch kurz vor dem Ende des Krieges mussten die Jugendlichen noch mit dem Versprechen für gute Sicherheit an die Front, doch dies zog den Krieg nur noch weiter in die Länge. 

Die Hitlerjugend endete 1945, durch das Kontrollratsgesetzt. Dieses verbot auch die Verbreitung der Kennzeichen wie zum Beispiel den Hitlergruß und das Hakenkreuz.