Freitag, 27. November 2015

Phasen des Antisemitismus im Nationalsozialismus

Was ist überhaupt Antisemitismus?
Antisemitismus ist Judenfeindlichkeit. Darunter versteht man alle judenfeindliche Äußerungen, Tendenzen, Ressentiments (heimlicher Groll), Handlungen und Haltungen.
Es dient zum Teil der Selbstaufwertung - andere klein zu machen, um selbst größer da zu stehen.

Antisemitismus ist kein neuaufkommendes Phänomen des Nationalsozialismus, sondern hatte seine Anfänge schon viel früher. Bereits nach der Kreuzigung Jesu wurden Juden als Christusmörder verschrien. Sie galten als die Mörder Jesu, die Jesus an das Kreuz brachten.
Im Nationalsozialismus wurde dieses Bild wieder aufgegriffen und verschärft. Die Juden wurden für die Verluste durch den 1. Weltkrieg verantwortlich gemacht.
Die Nationalsozialisten stellten hierzu ein NSDAP-Programm auf, dazu gehörten Punkte wie:
-Staatsbürger waren nur Personen deutschen Blutes
-Wer dies nicht war, war nur ein Gast und stand unter fremder Gesetzgebung
- "Nichtdeutsche" dürfen nicht mehr einwandern
- Alle, die seit dem 2.08.1914 (1. Weltkrieg) einwanderten, wurden gezwungen Deutschland zu verlassen
-Nicht-Staatsbürger hatten kein politisches Mitbestimmungsrecht

1933-1935
Im Jahre 1933-1935 bemerkte man die ersten Anzeichen des Antisemitismus, z.B ordneten die Nazionalsozialisten an, dass alle jüdischen Geschäfte boykottiert werden sollten, damit die Geldbörsen der Juden leer bleiben. Am Anfang wurde diese Anordnung jedoch oft nicht ausgeführt.
Es folgte das sogenannte Nürnberger Rassengesetz, in dem gesagt wird, dass Beamte Arier sein müssen. Als Arier wurde die "Herrenrasse" im Nazionalsozialmismus bezeichnet bzw. diejenigen, die über alle anderen "Menschenrassen" stand. 
Das Gesetz führte dazu, dass alle jüdischen Lehrer aus dem Dienst entlassen wurden und natürlich konnten sie deshalb auch nicht mehr ihre Familien ernähren. Juden waren auch nicht berechtigt deutsche Angestellte zu beschäftigen. Dazu kam, dass die Ehe und außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Deutschen untersagt wurde. 
Zudem wurden Vorurteile gegenüber Juden gestreut und die Juden wurden immer mehr ausgegrenzt.

1935-1938
In diesem Jahr nahm die Ausgrenzung zu, es ging bis hin zur Aberkennung von Ärzten oder Anwälten jüdischer Herkunft. Wenn Juden überhaupt ein Geschäft haben durften, mussten sie dieses als jüdisches Geschäft kennzeichnen. Zudem war jeder Jude dazu verpflichtet dem eigenen Vornamen einen Beinamen hinzuzufügen. Männer mussten den Namen Israel und Frauen den Namen Sarah als Beinamen annehmen.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, wurden ihnen dann auch noch der Führerschein entzogen und den Kindern der Besuch von Schulen und Hochschulen untersagt.

1938- 1941
Die lezte und damit auch schlimmste Phase war die sogenannte Phase der "Endlösung".
Am Anfang wurde der gelbe Judenstern eingeführt, aber die Verachtung und Ausgrenzung nahm weiter zu und führten zu Deportationen der Juden in den Osten. Wenn Juden deportiert wurden, dann wurde gleichzeitig auch das Vermögen eingezogen und die Menschen verloren ihre Staatsangehörigkeit.
Nach der Deportation war das Ziel der Endlösung die endgültige Auslöschung aller Juden.
Dafür wurden die Juden in sogenannte Vernichtungslager gebracht. Dort starben die Menschen einen menschenunwürdigen Tod.
Diese schreckliche Greueltat ging als Holocaust (griech.völlig verbrannt) in die Geschichte der Menschheit ein. 

Von einzelnen Maßnahmen gegen Juden gingen die Ausschreitungen soweit, dass Millionen jüdischer Menschen einen qualvollen Tod starben. 
Ausgrenzung muss daher in seinen Anfängen gewehrt werden.